RE: Das neue Jahr ist da.

#176 von Ignaz Zwirngiebel , 17.09.2022 07:58

Nun ist es also offiziell: die deutschen Grünen haben sich vom Pazifismus vollständig verabschiedet. Petra Kelly dreht sich im Grabe um und Hoimar Dithfurt ebenso. Die Jutta hat sich ja schon längst von den real existierenden Grünen getrennt.

Die Grünen sind für Krieg und Aufrüstung, natürlich nur für die gute Sache.

Kein Kommentar.

 
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#177 von Peter Sense , 17.09.2022 12:46

Zitat
Zitat von Ignaz Zwirngiebel im Beitrag #176
Die Grünen sind für Krieg und Aufrüstung, natürlich nur für die gute Sache.



Ja, sie sind ja auch nicht für Umweltschutz, sonst wären sie nicht für die sog. Elektromobilität. Also kann man ihnen nicht mal mit dem Argument kommen, dass Krieg nicht nur eine maximale menschliche und moralische Katastrophe ist, sondern einen ganz große Umweltsauerei. Die Grünen sind heute die größte Greenwashing-Organisitation. Sie haben die Rolle übernommen, die die SPD im klassischen Klassenkampf-Kapitalismus übernommen hatte: Ettikettenschwindel, Verrat, Beschiss und Ruhigstellung

Als der sog. Nachrüstungsbeschluss kam, und die Friedensbewegung *) mit den Ostermärschen, den Hausbesuchen mit Unterschriftslisten, den Friedensaktivisten in Regionalparlamenten, den Demos und den Straßenfesten, den Störungen von Militärveranstaltungen, militärischen Paraden, Rekruten-Werbeveranstaltungen der Bundeswehr, öffentlichen Rekrutengelöbnissen, den Leserbriefkampagnen und dem ganzen heißen Polit-Scheiß -- wen fandest du da nur ganz ganz selten unter den Aktiven? Richtig, die ausgewiesenen Grünen.

*) Nicht, dass die Leute auf einmal sich mehr für Pazifismus interessiert hatten - sie hatten nur dass Gefühl, dass ihnen der Bürzel ein heiß gemacht wurde - da waren sie dann eher Argumenten zugänglich wie dem, dass es in einer Rüstungsspirale keine Nachrüstung gibt, sondern nur Vorrüstung.

Und es kursierten Sprüche wie der, dass die Geschichte unzählige Versuche kennt, Kriege durch Aufrüstung zu vermeiden, und dass der weit überwiegende Teil dieser Versuche zu Krieg führt.


 
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#178 von Ignaz Zwirngiebel , 17.09.2022 20:31

Interessanter Beitrag zum Thema Willensfreiheit:

https://www.spiegel.de/spiegel/a-336006.html

Ich bin mir noch unsicher, was ich davon halten soll. Dass es ein Kategorienfehler sein soll, wenn ich Willensfreiheit mit neurobiologischen Methoden untersuche, erscheint einleuchtend. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten muß ich den Autor fragen, was er unter 'psychologischer Geschichte' eines Menschen versteht - im Unterschied zu 'physiologischen Geschichte'. Auch wenn er betont, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen, so führt er doch wieder eine vom Physiologischen losgelöste Psychologie ein, wenn er sagt: Das Gehirn nämlich kann gar nichts entscheiden, die Idee des Entscheidens hat keinen logischen Ort in der Rede übers Gehirn. Entscheidungen im eigentlichen Sinne gibt es nur, wo von Gründen und Überlegen die Rede sein kann. Es ist ein Fehler, in die Rede über das Hirn einen Begriff wie "entscheiden" aus der Sprache des Geistes einzuschmuggeln.

Wo nun aber liegt der 'logische Ort' von Entscheidungen, Gründen, Überlegungen, wenn nicht im Gehirn? Wie kann er von einer Sprache des Geistes reden, wenn er ein paar Sätze zuvor sagt, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen​​?? Hier scheint sich Bieri im Kreis zu drehen.

Sein Konzept der Übereinstimmung von Urteil und Wollen ist purer Kant. Liegt aber m. M. nach wieder auf einer anderen Eben. Kategorienfehler eben.

Interessanter Aufsatz, bin mir noch nicht im Klaren, was ich davon halten soll.


 
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RE: Das neue Jahr ist da.

#179 von Peter Sense , 18.09.2022 10:24

Hallo mein Lieber,
habe jetzt gerade keine Lust auf den Spiegel-Artikel einzugehen und hebe mir das für später auf.
Für den Fall, dass ich noch nicht auf einen interessanten Autor mit dem merklichen Namen Stephan Schleim hingewiesen habe, tue ich das hiermit. Z.B. dieses hier:

Warum-die-Hirnforschung-die-Psychologie-braucht

Der Autor betreibt auch einen Blog, in dem dieser und noch mehr Artikel zu finden sind.
Es bearbeitet eine recht breite Themenpalette über Wissenschafts- und Gesundheitsbetrieb, Corana natürlich, Drogen und unser Umgang damit, die uneingestandene philosophischen Voraussetzungen von (Gehirn)Wissenschafltern, usw, aus einem recht kritschem Blickwinkel.


 
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RE: Das neue Jahr ist da.

#180 von Ignaz Zwirngiebel , 18.09.2022 16:07

Danke für den interessanten Link. Also eines ist mir klar, mit wissenschaftlichen Methoden kann man dem Phänomen Bewusstsein nicht auf den Grund kommen. Selbst wenn du alle Vorgänge im Gehirn penibel aufzeichnest und jede Synapse und jeden Knoten im Netz detektierst und vermisst, selbst wenn du alle elektrischen, chemischen, magnetischen und sonstigen Veränderungen protokollierst und alles zusammen analysierst und die Abläufe kausal erklären kannst, der Moment, wo aus einem Lichtreiz im Auge über den Sehnerv im Gehirn dann endlich die Erkenntnis aufblitzt: eine Rose!, eine rote noch dazu usw. .... diesen Moment kannst du vielleicht noch bestimmen, doch den Bewusstseinsinhalt nicht ..... alles schwer in Worte zu fassen ....

Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das Bewusstsein sich selbst weder verstehen noch erklären kann. Weder wissenschaftlich, schon gar nicht philosophisch oder mithilfe unserer Logik oder Ratio. Wir können es nur staunend zur Kenntnis nehmen.

All die neurowissenschaftlichen, psychologischen, para-/meta-/gaga-psychologischen, philosophischen und sonstigen 'Erklärungen' sind bloß Wortgeklingel. Das Bewusstsein kann sich selbst nicht erklären. Glaub ich, steif und fest. Aber ich kann mich auch irren.

Und all die Vergleiche mit einem Computer halte ich für Unfug. Jedes menschliche Gehirn ist anders gebaut. Keine zwei Gehirne gleichen einander. Ja, in den großen Strukturen stimmen sie überein, auch die Bausteine sind die gleichen, doch wie jede Stadt ihren eigenen Plan aufweist, die Straßenzüge anders verlaufen - und dennoch sich alle Städte irgendwie ähneln und gleich funktionieren, so isses mit dem Gehirn. Dennoch arbeiten alle Gehirne gleich - von physiologischen Schäden und Erkrankungen mal abgesehen. Wenn du einen Computer baust, musst du ihen exakt nachbauen, nicht irgendwie ähnlich. Sonst funktioniert der nicht. Der muß bis aufs letzte Bit und bis auf den letzten Taktzyklus, die letzte Leiterbahn und die letzte Speicherzelle gleich sein.


 
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#181 von Ignaz Zwirngiebel , 20.09.2022 10:27

pseudowissenschaftliches geschwurbel zum abgewöhnen:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wis...-seele-100.html

 
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#182 von Peter Sense , 21.09.2022 09:15

Primitivster Animismus.
Und Reklame für diesen Typ, der sehr gut ins Vorstadt-Cafe passt und beim wöchentlichen Tanztee der einsamen Herzen nie fehlen darf. Die Liste seiner Bücher (ich nenne so etwas seit meinen seligen Jugendtagen gerne "Unbücher") zeigt deutlich, wohin seine Reise geht. Es folgt, ich möchte wetten, ein Werk über Nahtoderlebnisse. Möge er drüben bleiben.


 
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#183 von Ignaz Zwirngiebel , 27.09.2022 09:08

Wie ich heute morgen lesen musste, ist neben NS2 nun auch NS1 durch ein mysteriöses Leck beschädigt. Damit kann durch beide Leitungen kein Gas mehr fließen. Im Netz kursieren bereits die wildesten Verschwörungstheorien, von Putin über Selensky, Scholz/Habeck, den Mossad bis hin zu uncle Sam himself reicht die Lister der Tatverdächtigen.

Dass zufällig an beiden Leitungen ein Leck entsteht, halte ich für unmöglich. Sabotage ist wohl die wahrscheinlichste Hypothese. Fragt sich nur, wer war's?

Es wird immer unterhaltsamer.

 
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#184 von Ignaz Zwirngiebel , 27.09.2022 10:10

Das Spektakel um den Einschlag einer Sonde auf einem asteroiden Steinbrocken ist lächerlich, grotesk. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach, hätte man sich das ganze Geld dafür sparen und für was Vernünftiges einsetzen sollen. Denn wenn ich die Masse und Geschwindigkeit meines Projektils kenne, dann weiss ich mit welcher Energie es auf den Brocken trifft (m.v.v/2). Oder glaubt man bei der NASA nicht an die Grundfesten der Physik? Alles andere als das vorberechenbare Ergebnis, wäre ja DIE SENSATION: Newtons Mechanik gilt nicht im All!

*kopfschüttel*

 
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#185 von Ignaz Zwirngiebel , 30.09.2022 08:28

Die Farce um den Schweizer Kuttenbrunzer Koch und die deutsche Kuttenbrunzerkonferenz ist eigentlich nichtmal ein Kopfschütteln wert. Was ich mich frage, warum Millionen Frauen dieser kriminellen Vereinigung nicht längst den Rücken gekehrt haben, dort Sklavendienste leisten, sich verhöhnen und missbrauchen lassen. Und ich frage mich - und da wird es ernst - warum der Staat als Handlanger, Financier und Schutzherr dieser kriminellen Organisation agiert. Warum der Staat duldet, dass diese Verbrecher über dem Gesetz stehen und nicht wie jeder andere Bürger behandelt werden. Staatsversagen in reinster und umfassendster Form.

Solange diese Gauner den Rechtsstaat ungestraft verhöhnen dürfen, sind alle Staaten, die das dulden, 'failed states'. Punkt.


 
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#186 von Peter Sense , 30.09.2022 12:37

Da muss ich aber mal ganz laut lächeln: "Kuttenbrunzer"!

Als ich ins als Kind ins Alemannische (Nordschwarzwald) kam, gefiel mir dieses Schulhof-Wort sofort. Es ist so ausdrucksstark! Nur dachte ich (übrigens bis vor kurzem), dass es für die Nr. 2 zuständig sei, und nicht fürs Flüssige. Aber so ist's besser, da kann man sich die untenrum feucht rumschlappernden Schwarzröcke viel besser bildlich vorstellen.


 
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#187 von Ignaz Zwirngiebel , 01.10.2022 06:48

Ja, Volkes Mund hat oft die stärkeren und treffenderen Ausdrücke parat als Germanisten, Genderisten und Schreiberlinge. 😀

 
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#188 von Ignaz Zwirngiebel , 01.10.2022 09:24

Jetzt wird es langsam spannend. Putin annektiert 4 Provinzen, die Ukraine drängt in die NATO. Diese ziert sich und will stattdessen mehr Waffen, bessere Waffen, wirksamere Waffen liefern. Die 4 Löcher in NS1+2 - für jede annektierte Provinz eines - lassen nichts Gutes dräuen. Und der Winter steht vor der Haustür. Alle Zeichen stehen auf Eskalation, keine Lösungen in Sicht und zwei Gambler, die auch die Welt anzünden würden, bevor sie nachgeben.

 
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#189 von Ignaz Zwirngiebel , 02.10.2022 08:02

Frauen kämpfen im Iran - und nicht nur dort - tagtäglich um ein Stück Freiheit und Gleichberechtigung. Das unerträglich laute Schweigen unserer feministischen Aussenpolitikerinnen dazu, die schreiende Wortlosigkeit unserer woken Feministinnen und LGBTQ-istinnen hallt mir in den Ohren. Wo Kritik am Islam gleich als islamophober Rechtspopulismus und Rassismus diffamiert wird, wo scheinheilige Empörung zum täglichen Brevier grünrosaregenbogenprismatischer Wohlstandsfratzen gehört, dort ist es nicht weit her mit diesem Hypermoralismus. Muslimische Frauen bei uns, die das thematisieren, werden von der Allianz der Scheinheiligen ignoriert bis abgecancellet. Einfach zum Kotzen.

 
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#190 von Ignaz Zwirngiebel , 05.10.2022 08:42

Jetzt hat er ihn doch. Der Zeilinger. Den Nobelpreis für Physik. Seit Jahren auf der Kandidatenliste, hat es nun also geklappt. Verschränkt mit 2 anderen Quantenfuzzis. Der Anton ist sicher ein hervorragender Physiker. Und er hat früh, vor den meisten anderen seiner Zunft, die Bedeutung der Quantenwinzlinge erkannt. Die heute in der Kryptografie und den Quantencomputern erste Anwendung finden.

Ich stehe der Q-Physik ja ratlos und verständnislos gegenüber. Doch die Tatsachen sind nicht wegzuphilosophieren. Zusammen mit Einstein wehre ich mich unbewusst gegen die Vorstellung, dass die Welt aus Wahrscheinlichkeiten und Zufall besteht. Im Innersten und im Kleinsten. Wir Makroskopen merken davon nix. Weil die Wellenfunktionen in diesen Dimensionen bei jeder Interaktion der Quanten mit anderen Quanten zusammenbricht und plumpe Materie entsteht: mit Ort, Zeit und Masse.

Egal. Wir sind nicht Pipi Langstrumpf und können und die Physik nicht so machen, wie wir wollen. Wir müssen sie akzeptieren, wie sie ist. Und dennoch. Eine Welt, die so funktioniert, wie die Quantenfuzzis es beschreiben, ist nicht meine Welt. Sie wird sie mir nachsehen. Meine Ignoranz und Dummheit.

 
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#191 von Peter Sense , 05.10.2022 10:35

Ach, was war das schön, als der kleine Peter begann, sich für Physik und so zu interessieren. Die Planeten sausten um die Sterne und die Elektronen um die Kerne, und die Massenschwerkraft zwang die Planeten auf ihre Bahn, die eigentlich lieber geradeaus wegen ihrer Trägheit davonfliegen wollten, und die Anziehung entgegengesetzter Ladungen zwangen die Elektronen auf ihre Bahn, und wenn wenn die Atome schwerer werden sollte, dann mussten halt noch ein paar Neutronen in den Kern hinein. Und fügte man Energie hinzu, dann mussten eben die Elektronen etwas höher fliegen, bis sie schließlich in einer Raumladungswolke umherschwirrten, falls die störenden Luft abgesaugt wurde, und schon hatten wir die Radioröhre. Und diese Raumladungswolke konnte mit einer negativen Spannung, welche ganz früher, als man das noch nicht so raus hatte, dummerweise als positiv bezeichnet wurde, quasi absaugen, und schon floß ein Strom von der Kathode zur Anode, was umgekehrt aber nicht ging, weil letztere nicht geheizt wurde, also keine Elektronen austreten konnten, und volila! der Gleichrichter war fertig. Und wenn man dann zwischen diese beiden noch ein Gitter einbaute, dann konnte man über unterschiedliche Spannungen - wegen der Abstoßung der negativ geladenen Elektronen vom mehr oder weniger negativ vorgespannten Gitter - den Stromfluss steuern, und schon war das Radio fast fertig. Denn auch die Funktion der drei anderen Grundelemente - Widerstand, Kondensator und Spule - war mit ähnlich primitiven Geschichten erklärbar und wenn man die kannte, dann konnte man das Gefühl haben: Ich weiß Bescheid! Und in Physik vielleicht sogar eine 1 abstauben, falls der Lehrer nicht zu blöd war.

Faszinierend! Und das allerbeste: Einen Großteil dieser Erkenntnisse konnte man mit simpelstem Bastelkram praktisch anwenden, und es war schon spannend, einen kleinen Radiosender zu bauen und dann mit dem Transistorradio in der Hand loszugehen, den ebenfalls bastelnden Kumpel in der Nachbarschaft besuchen und zu zeigen: Horch mal, ich bin auf Sendung! Die Post würde schon nicht gleich kommen. Bis die mit ihrem gelben Peilwagen ankamen, hätten wir schon längst alles wieder abgebaut und verstaut.

Und, soll ich mal ein klitzekleines Geständnis machen: So sehr viel komplizierter ist mein physikalisches Weltbild inzwischen gar nicht geworden, wohl aber das der Physiker, wofür sie mir fast ein wenig leid tun.


 
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#192 von Ignaz Zwirngiebel , 15.10.2022 09:57

Früher nannten sich die Grünen Pazifisten. Pazifismus gehörte zur grünen DNA. Ich erinnere nur an Kelly, Bastian, Ditfurth. Das ist lang vorbei. Heute gehören sie zu den lautesten, vehementesten Befürwortern von immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. Sie propagieren öffentlich die Ruinierung Russlands, sind verbal die radikalsten Kriegsrhetoriker. Es ist leicht, im Frieden Pazifist zu sein. Da verpflichtet man sich auch, 'keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern', wie es die Grünen taten. In der Realität eines Kriegsfalls sieht das dann ganz anders aus. Pazifismus ist wohl nur ein Wort, eine rhetorische Hülse, ein Hirngespinst. Homo sapiens ist keine friedliebende Spezies. Seine Friedensbeteuerungen sind nichts als Schmerzpflaster auf vielleicht aufkommende Skrupel. Also ich wär ja friedlich, aber mein böser Nachbar .....

 
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#193 von Ignaz Zwirngiebel , 18.10.2022 09:45

Wir haben seit Monaten illegale Grenzübertritte im Ausmaß wie 2015. Im Burgenland werden täglich ganze Busladungen illegaler Grenzgänger aufgegriffen. Allein im kleinen Eisenstadt findet pro Woche ein Dutzend Prozesse gegen Schlepper statt. 90% der illegalen Migranten, die beim Aufgriff nur das Wort Asyl sagen müssen, um als Asylsuchende entsprechenden Schutz und Rechtsanspruch zu haben, haben kein Recht auf Asyl. Doch das stellt sich oft erst nach monatelangem juristischem Gerangel heraus. Und viele können nicht abgeschoben werden, weil sie ihr Herkunftsland nicht aufnimmtl. Übrigens, bei den Genannten handelt es sich fast ausschließlich um junge Männer. In Oberösterreich werden Zelte aufgestellt, um junge, männliche Asylsuchende unterzubringen. Die Gemeinden wehren sich. Die Flüchtlings-NGO sprechen von Skandal und menschenunwürdigen Zuständen. Ein Dilemma. Wohin mit den Unerwünschten? Wäre nicht die Ukraine, die FPÖ würde ein beispielloses Kesseltreiben gegen den 'Asyltourismus' und die 'Überfremdung' (manche gar von 'Umvolkung' reden) inszenieren können. Scheiss Zeiten fürwahr.

 
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#194 von Ignaz Zwirngiebel , 04.11.2022 14:15

Es gibt sprachliche Grausamkeiten, die für Aug und Ohr schmerzvoll sind. Dazu zählen 'dschurnalistische' - wo kam das 'd' vor dem Journalismus plötzlich her? aus dem Französischen sicher nicht - Sprechunsitten und Sprachverirrungen aus dem medialen Biotop und politische Sumpfblüten. Es sind deren zu viele, dass ich sie auch nur annähernd spontan aus dem Gedächtnis hervorkramen könnte. Was mir jetzt einfällt, sind Phrasen wie 'sich ehrlich machen' (wie macht man das?), die fehlerhafte Verwendung von 'als' und 'wie' - 'die Inflation ist höher wie im Vorjahr' oder 'soweit als möglich' .... Dazu kommen die Grauslichkeiten des Genderns - die großflächige Sprachverhunzung, überwiegend betrieben aus dem linksgrünen akademischen Milieu.

Ich kann nicht wirklich behaupten, dass mich die täglich meist gehörtesten und gelesensten Sprachunsitten in keinster Weise tangieren würden, doch habe ich mich entschiedenst ehrlich gemacht, auf die einzigst bestmöglichste Weise, die mir bleibt, damit umzugehen: sie soweit als möglich zu ignorieren. Immer noch besser, wie daran zu krepieren.

 
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#195 von Peter Sense , 05.11.2022 09:49

Autsch!
Da fällt mir ein Zitat ein: "Es reicht nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken."
Und das ist ja auch in ausreichendstem Maße der Fall. (oder sagt mensch: ausreichlichstem?)


 
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#196 von Ignaz Zwirngiebel , 06.11.2022 09:36

Große Klimakonferenz in Ägypten. Aus aller Welt sind 40000 Leute angereist. Wichtige Leute, Experten, Politiker, Medienmacher, Meinungsmacher, Aktivisten, Optimisten, Pessimisten und alle noch in doppelter Ausführung als *-innen. Und dann noch die *-aussen und *-oben, *-unten usw. Und das wieder als *-innen und *-ininnen.

Dort wird soviel heiße Luft in die Atmosphäre geblasen, dass es locker für ein Zehntelgrad mehr Erderwärmung sorgt. Große Reden werden geschwungen, Absichten erklärt, Verträge unterschrieben, Ankündigungen verkündet, Büffets leergeräumt, Bars ausgesoffen, Betten vollgekotzt und nassgevögelt.

Also ich bin da sehr zuversichtlich. Ich mach mich ehrlich und sage mir: Alles wird gut! Bei so viel Kompetenz, Exzellenz, Impertinenz, Ignorenz, Kredenz, Flatulenz .... ist mir nicht bang! Wir retten das Klima. Vor sich selbst. Prost!


 
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#197 von Peter Sense , 11.11.2022 11:43

Habe gestern einen bemerkenswerten Genderismus (gut, das Wort gibt's noch nicht, aber doch sicherlich bald?) bemerkt: "Klimaschützende". Klar, da protestieren Männlein, Weiblein und Sonstige, also kann man ja nicht einfach "Klimaschützer" sagen. Ich empfehle hiermit, auch Tierschützende, Naturschützende, Denkmalschützende etc. zu sagen. Und die Schlapphüte, die sie mißtauisch beäugen, heißen Staatschützende. Doch wenn es uns zu kalt wird, tragen wir wieder Ohrenschützende!

Wo bleiben eigentlich die Sprachschützenden?


 
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#198 von Ignaz Zwirngiebel , 12.11.2022 07:24

Die -enden, -endennen und -endinnen in ihrem Bemühen um Gendergerechtigkeit führen einen wohl nieendenden Kampf gegen Windmühlen. Dass diese woken Sprachpolizistinnen noch nicht bemerkt haben, dass die meisten lateinischen Invarsoren auf Endung -us, -ismus ja männlich sind!!! Wie gendert man eigentlich Organismus, Feminismus oder Orgasmus??? Skandalös. Organismende, Feminismende oder Orgasmende sind da keine Option, weil sie Personinnen bezeichnen und nicht die Begriffe selbst. Organisma, Feminisma und Orgasma sind nicht divers genug, weil nur auf weibliche Cispersoninnen bezogen. Das Feminismum, das Feminismum, das Orgasmum??? Wer/wie/was weiß Rat?


 
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#199 von Ignaz Zwirngiebel , 13.11.2022 09:54

Die Zahlen von illegaler Migration, Asylsuchenden, Aufgriffen von Schleppern und Gefolge an der Grenze steigen. Dazu kommen Hunderttausende Ukrainekrigsflüchtlinge. Die Behörden wissen nicht, wohin mit den - meist jungen, männlichen - 'Flüchtlingen'. Die Mehrzahl kommt aus Ländern, die praktisch Null Aussicht auf Asyl haben. Die wenigsten werden rückgeführt, bleiben und tauchen unter.
Was tun?

Ausser Reden nix. Mit jedem Migranten, der die Grenze überschreitet, kriegt die FPÖ einen Wähler dazu. Mit jedem Tag, an dem der Staat seine Hilflosigkeit, Planlosigkeit beweist, steigt die Zahl derer, die für rechte, rabiate Hetzparolen anfällig sind.

Mal ganz ohne Polemik. Wir befinden uns in einer Epoche der Völkerwanderung. Die wird sich verstärken durch die Klimaentwicklung. Wir befinden uns längst auf dem Weg zur multikulturellen, multikonfessionellen, multiethnischen, immer unübersichtlicher und diverser werdenden Gesellschaft. Wobei, das ist keine Gesellschaft mehr, wie wir sie kennen, die getragen war von einem inneren Kitt, Zusammenhalt gemeinsamer Herkunft, Tradition. Die sich gegenwärtig entwickelnde - nein, kann man nicht so nennen, weil eine Entwicklung ja ein Ziel verfolgt; der Prozess, der im Gange ist, führt zu einem fragmentierten, aufgebrochenen, in Teile und Kleinteile zersplitterten Konglomerat, einem Nebenher im besten Falle, einem Gegeneinander in weiten Bereichen von Politik und Gesellschaft.

Es bleibt offen, wie es weiter geht. Geht Europa den Weg in den Abgrund der Libanonisierung oder in die Irre autoritärer, diktatorischer Tyrannei? Unsere politischen Parteien jedenfalls haben den Pfad konstruktiver, für das Volk und sein Wohl zuträglicher Arbeit längst verlassen und bedienen nur noch ideologische Randgruppen und ihren eigenen Vorteil. Interessante Zeiten.

 
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RE: Das neue Jahr ist da.

#200 von Peter Sense , 13.11.2022 19:18

Wie die UNO-Flüchtlingshilfe meldet, sind über 100 Millionen Menschen auf der Flucht.
(Flüchtlingszahlen)
Das ist eine ganze Menge, und es sieht nicht so aus, dass es weniger werden.


 
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